Die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) sollen auch im kommenden Jahr „auf heutigem Niveau stabilisiert“ und damit „die Routine der Beitragserhöhungen zum Jahresende durchbrochen“ werden. So zumindest das Versprechen, das Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) noch vor zwei Wochen abgegeben hat. Aktuell liegt der durchschnittliche und je nach gewählter Krankenkasse variable Zusatzbeitrag bei 2,9 Prozent, die noch auf den allgemeinen Satz in Höhe von 14,6 Prozent des Bruttoeinkommens aufgeschlagen werden.

Problem: Es ist und war noch nie Aufgabe der Politik, die Zusatzbeiträge in der GKV festzulegen, geschweige denn etwaige Erhöhungen kategorisch auszuschließen. Vielmehr müssen sich die Krankenkassen bei der Gestaltung des Zusatzbeitrags an enge gesetzliche Vorgaben halten, etwa wenn es um die Sicherung oder Auffüllung von finanziellen Mindestreserven geht.

Und so wird sich auch die Zusage aus dem Gesundheitsministerium wohl schon bald wieder in Wohlgefallen auflösen. Davon zeigt sich jedenfalls Oliver Blatt im Interview mit der „Ärzte Zeitung“ überzeugt. Der frischgebackene Chef des GKV-Spitzenverbands geht „fest davon aus, dass Anfang des nächsten Jahres zahlreiche Krankenkassen ihren Zusatzbeitrag anheben müssen“. Kolportiert wird ein Anstieg auf knapp über 3 Prozent.

Um die drohenden Beitragserhöhungen zu umgehen oder zumindest in Grenzen zu halten, kommt eine ganz aktuelle Forderung der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände. Demnach sollen Ehepartner ohne oder mit nur geringem Einkommen künftig nicht mehr automatisch mitversichert sein und stattdessen ihren Beitrag in Höhe von 220 Euro selbst bezahlen. Zudem soll wieder eine Praxisgebühr in Höhe von 10 Euro pro Patient und Arztbesuch eingeführt werden. Diese Schritte brächten ein Einsparpotenzial von 3 Milliarden Euro sowie zusätzlich Mehreinnahmen von 2,8 Milliarden Euro pro Jahr, so die Arbeitgeber, und führe letztlich auch zu „weniger unnötigen Konsultationen“ von Haus- und Fachärzten.

Quelle: https://reitschuster.de/post/fragen-sie-ihren-arzt-oder-apotheker-jetzt-auch-beim-klima/

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